Detlev Tong [Ligen-Blog]

Liebe Mit-Tipper und werte Besucher,

gestern wurden die Spielpläne der ersten und zweiten Bundesliga für die Saison 2015/2016 von der DFL veröffentlicht. War das früher noch eine sehr dezent vermittelte Angelegenheit, bei der ein immer recht ähnlich anmutender Spielplan auf Basis einer sogenannten „Schlüsselliga“ vorgestellt wurde, bei dem die Mannschaften über einen Vereinsschlüssel in den Spielplan hineingelost wurden, ist das heute eine präsentable Veranstaltung mit ganz viel Presse und ganz viel Tamtam.

Von Vereinsschlüsseln zu komplexen Algorithmen

Die Einflussfaktoren, die sich auf den Spielplan auswirken, sind schon rein zahlenmäßig viel mehr geworden, und dann gibt es ja auch noch die mit den Sendeanstalten vereinbarten Anstoßzeiten, die jeden Spieltag – außer die letzten beiden – so zerstückeln, damit das Pay-TV möglichst viele Spiele live und exklusiv senden kann. Auch das hat Einluss auf die Spielplangestaltung, denn die Vereine sollen natürlich auf die verschiedenen Anstoßzeiten gerecht verteilt werden.

Das geht natürlich nicht immer, weil ja die Vereine, die Champions League oder Europa League spielen müssen, nicht dann auch gleich wieder am Freitag ihr nächstes Spiel austragen können.

Dazu werden noch weitere Faktoren berücksichtigt – so zum Beispiel, dass Vereine aus der gleichen Stadt, die in der ersten und zweiten Liga vertreten sind, nicht am gleichen Spieltag jeweils ein Heimspiel austragen sollen. Hat also Hertha BSC Berlin ein Heimspiel, muss am entsprechenden Spieltag der 1. FC Union Berlin ein Auswärtsspiel bestreiten.

Weitere Besonderheiten ergeben sich zum Beispiel dadurch, dass an Karfreitag nicht gespielt werden darf, oder auch am 1. Mai nicht, der 2016 auf einen Sonntag fällt. Dann gibt es noch eine Bedingung, dass der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach am Karnevalswochenende nicht aufeinander treffen dürfen und so weiter und so fort.

Unter all diesen Bedingungen mussten die Schlüsselligen einem komplexen Computerprogramm weichen, das all diese Dinge und noch viel mehr berücksichtigt. Am Ende purzeln dann ein paar zu den Rahmenbedingungen passende Spielpläne heraus, von denen einer vorgestellt wird – er soll ja auch medientauglich sein.

Der Start: FCB-HSV

So beginnt nun die erste Fußball-Bundesliga mit dem Spiel des amtierenden Meisters FC Bayern München gegen den Relegationsmeister Hamburger SV. Anstoß ist am 14. August 2015 um 20:30 Uhr. Vielleicht wollte die DFL sicher gehen, dass es einen ruckelfreien Start für die Bayern geben kann – der letzte Auftakt gegen den VfL Wolfsburg wäre ja beinahe in die Hose gegangen, wenn dem bedauernswerten und inzwischen leider verstorbenen Junior Malanda der Ausgleich gelungen wäre. Die Wahrscheinlichkeit, dass der HSV die Bayern in eine ähnliche Verlegenheit bringen könnte, geht gegen Null.

Die genauen Anstoßtermine der übrigen Partien stehen noch nicht fest, deswegen sieht der Spieltag noch ein wenig blank aus. Spannung verspricht zu Beginn auch das Borussen-Duell, das auch ein guter Kandidat für das erste Live-Spiel der Rückrunde sein könnte. Bei allen übrigen Partien werden die Teams erst einmal versuchen, sich in der Liga zu positionieren.

Englische Wochen: Heimrecht nur für die halbe Liga

Welche Besonderheiten fallen am neuen Spielplan auf? Nun, es wird in der gesamten Saison zwei sogenannte „englische Wochen“ geben: Die Spieltage 6 und 24 finden Dienstags und Mittwochs am Abend statt, in der zweiten Liga sind das entsprechend die Spieltage 8 und 24.

Interessant ist in der ersten Liga, dass an beiden Terminen die identischen Mannschaften Heimrecht haben: Die Bayern, Schalke, Leverkusen, Gladbach, Hannover, Hertha, Hoffenheim, Ingolstadt und Darmstadt dürfen zuhause bleiben – die anderen Teams müssen diese beiden Male reisen.

In der zweiten Liga ist es ähnlich: Acht Mannschaften haben an beiden Terminen Heimrecht: Karlsruhe, Kaiserlslautern, Leipzig, Fürth, St. Pauli, Sandhausen, Frankfurt und Bielefeld. Lediglich Duisburg tauscht dann seinen Platz mit Düsseldorf.

Ein ebenfalls interessanter Aspekt ist der 32. Spieltag, der in der ersten Liga komplett am Freitag und Samstag ausgespielt werden muss, da am Sonntag, dem 1. Mai, nicht gespielt werden darf. Am 28. April finden die Halbfinal-Hinspiele in der Europa League statt. Sollte sich ein deutscher Bundesligist bis dahin durchgekämpft haben, muss die Truppe 43 bis 46 Stunden später schon wieder ran.

Wettbewerbsverzerrung: Wenn die Bayern mal wieder zu früh Meister werden …

Tja, und dann darf man sich die Frage stellen, wer denn in der kommenden Saison von einer frühzeitigen Meisterschaft der Bayern profitieren darf – also lohnt sich ein Blick auf die Gegner der Bayern ab dem 28. Spieltag.

Frankfurt (A), Stuttgart (H), Schalke (A), Hertha (H), Gladbach (A), Ingolstadt (H) und Hannover (A) könnten also ungeplante Punkte sammeln – oder schaut sich Pep Guardiola doch nochmal an, wie es seinerzeit unter Jupp Heynckes ging? Da haben die Bayern auch nach dem feststehenden Titel weiter Fußball gespielt …

Schon jetzt: Tippabgabe ab sofort möglich

Nun hat das Einpflegen der Spielpläne noch einen schönen Nebeneffekt: Ab sofort können die Mit-Tipper meiner Tipprunde Tipps zu den Spielen erfassen und müssen damit nicht bis Ende Juli warten. Ich freue mich, dass bis jetzt 27 Tipper meiner Einladung zur Tipprunde 2015/2016 gefolgt sind. Wer sich anschließen möchte, erreicht die Anmeldeseite unter diesem Link. Alle Anleitungen und Regeln sind auf der Einladungsseite beschrieben. Ich freue mich natürlich, wenn es auch in diesem Jahr wieder eine große Runde wird.

Siegerehrung für die Vorsaison terminiert

Die Siegerehrung für die vergangene Saison wird übrigens am kommenden Montag, 29.06.2015, ab 17 Uhr bei der QSC AG in der Weidestraße 122a in Hamburg (Alstercity Bürokomplex) stattfinden. Treffpunkt ist der Raum „Applications“. Wer Zeit und Lust hat, darf sich gerne dazu gesellen – das ist für die QSC Kolleginnen und Kollegen sicher einfacher, aber auch Gäste sind herzlich willkommen. Diese  müssen sich beim Empfang anmelden – ich komme dann zum Abholen vorbei …

In diesem Sinne:

Gute Nacht

Detlev Tong