[EM 2016] – Finale

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Ergebnis

Ergebnis Finale
Ergebnis Finale

Auswertung

Liebe Mit-Tipper und werte Besucher,

Tipps und Einzelauswertung Finale
Tipps und Einzelauswertung Finale

es ist nicht das erste Mal, dass am Ende einer WM- oder EM-Tipprunde zwei Tipper punktgleich an der Spitze stehen. Im früheren Modus, als noch das ganze Turnier vorab getippt werden musste, wurde als zweites Kriterium die sogenannten „Vorhersagepunkte“ zu Rate gezogen, um den Sieger oder die Siegerin zu ermitteln.

Bei diesem Turnier gab es keine Vorhersagepunkte zu vergeben – also gilt nun die Anzahl der richtigen Ergebnistipps als nächstes Kriterium, und hier hat Holger Illian (holgi) eines mehr erzielt als Stephan Giesler (Stevie), weshalb der Sieg also an Holger Illian geht – herzlichen Glückwunsch!

Es ist die knappste aller möglichen Entscheidungen, und das hat es sogar schon bei einer Bundesliga-Tipprunde gegeben, bei der in der ersten und zweiten Liga inklusive Relegation 616 Spiele getippt wurden – und auch da gab es schon einmal den Fall, dass nur die mehr erzielten richtigen Ergebnistipps den Ausschlag über den Sieg gegeben haben.

Stephan wird es sicher verschmerzen können, und er kann sich ja schon bei der nächsten Bundesliga-Tipprunde, zu der ich ja bereits eingeladen habe, revanchieren.

Punkte gab es zum Finale nur wenige, da 31 Tipper auf einen Sieg der Franzosen beim Heimturnier getippt haben, nur 9 Tipper rechneten mit einem Sieg der Portugiesen. Das hatte möglicherweise auch etwas mit dem Gönnen zu tun, denn viele beantworten sich die Frage, ob die Portugiesen ein verdienter Europameister sind, mit einem klaren „Nein“. Dennoch sind sie Europameister, und die 9 Tipper freuen sich über einen oder zwei Punkte – je nach dem, ob auch die Tordifferenz stimmte. Keiner tippte das Ergebnis von 1:0, aber fünf Tipper rechneten mit einem Elfmeterschießen mit Ausgang zugunsten Portugals. Zwei Tipper tippten ein 2:1, und drei Tipper rechneten mit einem Sieg mit zwei Toren Differenz.

Timo Schöttler (Timo) verpasste den Finaltipp und wurde dabei beinahe noch von Marc Dohrmann (Fireball) und Tammo Röben (Checker61) überholt – er hielt so gerade noch seinen fünften Platz.

Torsten Eistert (TE), Britta Wells (meistermacher11) und auch Meinereiner (Det) hatten bei vielen Spielen das richtige Gespür für die Tendenz, aber es waren einfach zu wenige richtige Ergebnisse dabei, weshalb eine bessere Platzierung ausblieb.

Sebastian Scheube (werderbremen) blieb auch nach dem Finale bei seinen 24 Punkten stehen und steht somit als Verlierer der Runde fest. Er muss nun eine Flasche Champagner besorgen, die er im Idealfall bei einem Treffen zu einer Siegerehrung an den Gewinner Holger Illian (holgi) überreichen wird – oder wir organisieren wieder eine Siegerehrung in zwei Etappen, so wie wir es auch für die letzte BuLi Tipprunde gemacht haben. Sebastian ist in der Gegend um Bremen zuhause und häufig unterwegs – Holger lebt und arbeitet vornehmlich im Raum Kassel – wir werden sehen, was es für Möglichkeiten gibt, ich werde dazu mit den beiden zeitnah Kontakt aufnehmen.

Ich freue mich aber, dass es so eine tolle Runde mit so vielen Teilnehmern war – und wenn man bedenkt, dass die Sieger sogar einen Punkteschnitt von mehr als einem Punkt pro Spiel ins Ziel gebracht haben, ist das schon bemerkenswert.

Hier nun der Blick auf das Endergebnis:


Endergebnis

Endergebnis - Seite 1
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Endergebnis - Seite 2
Endergebnis – Seite 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die Defensive gewinnt Meisterschaften?

Viel ist schon darüber geschrieben worden, dass bei dieser EM so richtig keine große Begeisterung oder Euphorie aufkommen wollte. Viele schrieben auch von der schlechtesten EM aller Zeiten und fanden die Ursache dafür in dem zu großen Teilnehmerfeld.

Interessanterweise bin ich in meiner Erinnerung an Grottenturniere nicht nur bei den peinlichen Auftritten der deutschen Mannschaft in den EM-Turnieren 2000 und 2004 hängen geblieben, sondern meine grausigste Erinnerung geht zur WM 1994 – interessanterweise eine WM mit 24 Mannschaften im gleichen Modus wie jetzt die soeben vergangene EM. Die Italiener haben sich als geteilter Gruppenzweiter für das Achtelfinale qualifiziert und mogelten sich dann ins Finale. Dort traf man auf Brasilien, das nach einem trostlosen 0:0 nach Verlängerung das Elfmeterschießen mit 3:2 gewann. Dabei wurde nicht ein Elfmeter von einem Torwart gehalten, sondern es wurden nur Elfmeter verschossen. Dieses Turnier habe ich als Qual empfunden.

Auch das Turnier 2002, bei dem sich die deutsche Mannschaft mit Siegen über Paraguay (Achtelfinale, 1:0), die USA (Viertelfinale, 1:0) und Südkorea (Halbfinale, 1:0) ins FInale mauschelte, nachdem die Südkoreaner als Mit-Gastgeber sowohl im Spiel gegen Italien im Achtelfinale als auch im Spiel gegen Spanien im Viertelfinale von einigen glücklichen Schiedsrichterentscheidungen profitierten, war nicht wirklich begeisternd.


Das Ziel des Spiels

Zeit also, sich mal wieder auf das Ziel des Spiels zu besinnen und darüber nachzudenken, dass es beim Fußball darum geht, mindestens ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. Sicherlich ist ein Elfmeterschießen ein Nervenkitzel, aber gesund ist das nicht. Ich finde, dass vor allem die Mannschaften bestraft werden müssten, die nicht das Ziel des Spiels verfolgen, sondern nur auf das Verhindern des Erreichens dieses Zieles aus sind.

Ich schlage daher vor, dass es in Ligaspielen und in der Gruppenphase bei einem 0:0 nach 90 Minuten ohne Verlängerung ein Elfmeterschießen gibt, in dem ein Sieger ermittelt werden muss, der dann statt 3 Punkte für den Sieg nur einen Punkt bekommt.

In einer K.O.-Runde sollte es beim Stand von 0:0 nach 120 Minuten eine zusätzliche Maximalzahl von vier Mal 15 Minuten Verlängerung geben (also maximal eine Verdoppelung der Spielzeit), bis es zum Elfmeterschießen kommt. Sollte in einer der Verlängerungen ein Tor fallen und ein Sieger ermittelt werden können, ist das Spiel zu Ende – sollte es 1:1 stehen, kann es direkt ins Elfmeterschießen gehen.

Der Substanzverlust der Mannschaften wäre ungleich größer, und die Hoffnung soll darauf ruhen, dass damit ein Sinneswandel und Taktikwechsel einhergeht. Fußball muss wieder ein Spiel des Toreschießens und nicht des Toreverhinderns werden.


Grund für Euphorie und Begeisterung

Und wenn wir uns recht erinnern, war es gerade der neue erfrischende auf die Offensive ausgerichtete Spielstil, der die WM in Deutschland zu einem Fest werden lies. Schon im Jahr zuvor, als der Confed-Cup gespielt wurde, ging eine Welle der Begeisterung durch das Land, weil die Spiele so torreich waren. 56 Tore fielen in 16 Spielen (Elfmeterschießen nicht mitgerechnet), das hat begeistert!

Vielleicht werden jetzt die Rufe, die derzeit nach mehr Stürmern Ausschau halten, sich wieder in die Richtung nach der Forderung auf attraktiven und offensiven Fußball insgesamt bewegen. Ob das mit dem derzeitigen deutschen Trainerteam erreicht wird, wird sicher sehr kontrovers diskutiert werden können. Aber dafür gibt es ja unter anderem die Kommentar-Funktion dieses Blogs.

Jetzt ist erst einmal Pause – außer für diejenigen, die jetzt gleich im Anschluss die U19-EM verfolgen. Zu Beginn steht in wenigen Stunden ein Klassiker auf dem Programm: Deutschland gegen Italien.

Aus Tipper-Sicht ist aber das Wochenende ab dem 5. August das relevantere Datum, denn dann startet die zweite Liga in ihre neue Saison, und das bedeutet, dass bis dahin noch weitere Mit-Tipper für die BuLi-Runde gesucht werden. 15 Tipper sind es bisher, die sich registriert haben – ich verweise gerne auch an dieser Stelle nochmal auf die Einladung.

Ansonsten bleibt mir nichts mehr als noch dieser Wunsch an alle Leser:

Gute Nacht

Detlev Tong

1 thought on “[EM 2016] – Finale

  1. Wie immer großes Dankeschön für deine Kommentare und vor allem deinen zeitlichen Aufwand für diese Tipprunde.
    Wenn andere sich von BuLi-Tipprunden erholen, marterst du dich mit der EM-Tipprunde. 🙂
    Kann dir im Übrigen (!) nur zustimmen: die EM war lausig, langweilig und irgendwie blutleer. Je länger es dauerte, je weniger habe ich geschaut, selbst ab der KO-Runde wurde es ja kaum besser, mit wenigen Ausnahmen.
    Portugal ist so verdient Europameister wie damals die Griechen – eine Lachnummer, ein Treppenwitz der EM-Geschichte. Mein persönlicher Freund Cristiano R. aus M. hat ja vor dem Finale schon gesagt, dass ER den Titel verdient hätte – das hat mir die allerletzte Zuneigung (lag eh nur bei ca. 0,7%) für diese Gurke entrissen. Diese geistige Flachpfeife. Merkt man, dass ich ihn nicht mag…?
    Am übelsten aufgestoßen ist mir allerdings die Marotte, ab ca. 25m vor dem Tor beständig den Freistoß zu suchen, damit die Freistoßspezialisten mal freie Bahn haben. Da wurde hingefallen, in den Gegner reingerannt und geschauspielert ohne Ende. Diese von Neymar abgeguckte dämliche Variante ist einfach widderlich – Fairplay lässt grüßen…
    Nun zu etwas ganz anderem: Jogis Trainer-Truppe ist schon okay, der WM-Titel war das Ergebnis einer langen und konsequenten Entwicklung. Man muss ihm sicherlich vorwerfen, keine Stürmer zu verwenden, auch gar nicht erst zu suchen. Bisher hatten wir ja auch stets torgefährliche Mittelfelder, dat is nu allerdings dieses Jahr komplet ausgefallen.
    Und es wird Zeit für frisches Blut – da sind zum überwiegenden Teil satte Spieler auf dem Platz, alt (okay, ist relativ) und verletztungsanfällig. Zeit für Umbruch wäre meiner Meinung nach jetzt gekommen. Rein taktisch würde ich sagen, Tiki-Taka is out, Tore schießen ist in. Zumindest für den Zuschauer. 🙂

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