[Ligen-Schaften 19/20] – Spieltag 24

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Ergebnisse 1. Liga:

Ergebnisse 1. Liga, 24. Spieltag

Ergebnisse 2. Liga:

Ergebnisse 2. Liga, 24. Spieltag

Liebe Mit-Tipper und werte Besucher,

wieder einmal muss in dieser Saison ein unvollständiger Spieltag ausgewertet werden, da das Spiel der Frankfurter in Bremen nicht ausgetragen wurde. Diese Entscheidung traf die DFL aufgrund des Auswärtsspiels der Frankfurter in Salzburg, das wegen des Orkans, der am vergangenen Donnerstag über Österreich hinwegfegte, auf Freitag verschoben werden musste. Die 46 Stunden Differenz zwischen Abpfiff in Salzburg und geplantem Anpfiff in Bremen erschienen den Verantwortlichen wohl zu kurz, so dass den Frankfurtern daraus ein Wettbewerbsnachteil entstanden wäre. Die Verantwortlichen haben sich wohl nicht mehr daran erinnert, dass es in früheren Zeiten unter einem anderen Spieltagsschema zum Beispiel einmal den FSV Mainz getroffen hat, der nur 44 Stunden Zeit hatte, um sich von einem Europapokaleinsatz zu erholen. Aber zum Thema Gleichbehandlung gibt es noch mehr in diesem Beitrag zu lesen – das aber weiter unten.

Aufgrund der weiterhin bestehenden Verpflichtungen der Frankfurter in der Europa League wird ein Ersatztermin frühestens im April gefunden. Die beiden Vereine haben immerhin die Möglichkeit, schon morgen das Spiel im Rahmen des DFB-Pokals zu testen – dann allerdings mit vertauschtem Heimrecht.

Das fehlende Spiel ist sicherlich nicht alleine dafür verantwortlich, dass das erreichte Punkteniveau der Runde sehr unterdurchschnittlich ausfiel. In keiner der beiden Ligen konnte ein Tipper ein zweistelliges Ergebnis erreichen, so dass die Siegerpunktzahl bei 16 Punkten lag. Diese erreichten drei Tipper: Christian Peters (Freisenbrucher), Miles Wolf (Miles1989) und Sarah Wagner (Swagner). Nur 23 Tipper punkteten insgesamt zweistellig, Eva Lindemann (Nachsprung) übernimmt für diesen Spieltag mit 6 Punkten die rote Laterne.

In der Gesamtwertung hat Dirk Kukulies (Killerhai) mit 372 Punkten die Führung übernommen. Er hat 3 Punkte Vorsprung auf Bernd Etzler (bernd) und einen weiteren auf Denny Lobeda (Teamchef) und Markus Hegler (headbanger).

Gizem Köstak (Gizipizi) konnte den Rückstand auf Peter Senft (Peter1) auf 4 Punkte verkürzen – diese beiden haben bisher als einzige noch nicht die 300er Punktemarke überschritten. Spannend bleibt es insgesamt: Von Platz 1 bis zu Platz 17 beträgt der Abstand lediglich 30 Punkte.

Hier nun die Übersichten:

Tipp-Auswertung Spieltag:

NicknameNachnameVornamePunkte 1. LigaPunkte 2. LigaGesamtpunktePlatz
FreisenbrucherPetersChristian97161
Miles1989WolfMiles79161
SwagnerWagnerSarah97161
KillerhaiKukuliesDirk87154
nirakiMeisenheimerGeorg78154
berndEtzlerBernd77146
LachmoeweFranzbachAndrea77146
SigiSchüsslerSiegfried86146
TeamchefLobedaDenny95146
betzeWaltherNorman671310
SebastianRReinholdSebastian671310
stevieGieslerStevie761310
ThorstenWalentaThorsten671310
GizipiziKöstakGizem661214
JogiBaerSchiemannAndre751214
Notnagel92SchmidtDaniel751214
HennesVIIIKosmanHanna741117
Jojo771SmarslyJürgen651117
KalleKolkhorstKarl-Heinz651117
LilienfieberGrießRonald471117
AndrobiasPingelAndreas551021
MudiaArtHalferThomas551021
Peter1SenftPeter641021
BallermannJacobsenJörg-Peter72924
DetTongDetlev45924
HendrikMarksHendrik54924
KarstenMarksKarsten45924
Marcel81FrankeMarcel72924
NessiMarksVanessa63924
ZachadonnaZachosNektarios72924
headbangerHeglerMarkus53831
UrbiUrbachMarcus44831
BoetschKrögerBernfried43733
ECMEcksteinManuel43733
michaelMarksMichael43733
NachsprungLindemannEva42636

Punktestand Gesamtwertung:

Gesamtwertung zum aktuellen Spieltag

Kollektivstrafen im Fadenkreuz

Das beherrschende Thema des vergangenen Wochenendes waren die Fans in verschiedenen Stadien, die sich dagegen beschweren wollten, dass der DFB trotz zuvor gegenteiliger Willensbekundungen auf das Mittel einer Kollektivstrafe zurückgegriffen hat. Von dieser sind für die nächsten zwei Jahre die Fans von Borussia Dortmund betroffen, die bei Auswärtsspielen ihres Vereins in Hoffenheim nicht zugelassen werden. Ursache dafür waren wiederholt gezeigte beleidigende und anfeindende Transparente gegen den Vereins-Mäzen der TSG Dietmar Hopp sowie dazu entsprechend vorgetragene Gesänge. Die Kollektivstrafe wurde vom DFB nach mehreren erfolglosen Versuchen der Eindämmung dieser Anfeindungen ausgesprochen.

Die gezeigten Plakate zeigten jedoch eine Gesinnung, die weniger nach Protest gegen Kollektivstrafen aussah als nach dem unbändigen Willen, die Zielperson weiterhin anfeinden und beleidigen zu wollen – schließlich ist ein Protest gegen Kollektivstrafen, die ja zum Beispiel auch in Verbindung mit pyrotechnschen Vergehen ausgesprochen wurden, anders darstellbar als dass man mit Beleidigungen über eine in deren Augen ungeliebte Zielperson herziehen muss.

Grenzen austesten im 3-Stufen-Modell

Das vom DFB ins Leben gerufene 3-Stufen-Modell zur Reaktion auf das Fehlverhalten von Zuschauern war zugleich für das betroffene Klientel keine große Herausforderung. Wer von vorneherein sagt, dass es beim 3. Mal knallt, lässt ein zweimaliges Fehlverhalten zu – da muss man kein Prophet sein, um vorherzusagen, wie weit das gehen wird. Dass die Spieler von Hoffenheim und München ihre Form des solidarischen Protestes gegen das Fanverhalten mit einem freundschaftlichen Ballgeschiebe für die restlichen 13 Minuten quittierten, war ein symbolisches Zeichen – ob das auch beim Stand von 1:1 erfolgt wäre, darf in Frage gestellt werden. Bei einem 0:6 ist das wohl leichter.

Niveauloser journalistischer Offenbarungseid

Als erschreckend muss man die Verarbeitung dieser Ereignisse in den Medien – allen voran im Fernsehen – bezeichnen. Leider haben die Medien damit keinen Beitrag zur transparenten und neutral unvoreingenommenen Verarbeitung geleistet. Das reflexartige Beschützen des Opfers und die Anklage in Richtung der Plakathalter war in der ersten Stufe sicher richtig, aber in der Gesamtverarbeitung absolut unvollständig, denn prompt müssen sich die Medien die Frage gefallen lassen, warum der Vereins-Mäzen schützenswerter ist als so mancher Spieler, der von den Zuschauern mit gleichem Vokabular oder Plakaten angegriffen wird, oder als Spieler, die wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft oder anderer Merkmale ebenfalls Anfeindungen rassistischer Art hinnehmen müssen.

Wer sich ab und an in Fußballstadien nahe der speziellen Fankurven aufhält, bekommt sehr wohl mit, dass hier das Überschreiten von Anstandsgrenzen schon seit vielen Jahren zur Normalität geworden ist. Das Spiel als organisierte Sportveranstaltung wird im Rahmen der sogenannten Identifikation mit „seinem“ Verein schnell dermaßen überzeichnet, dass der Gegner nicht mehr als sportlicher Gegner sondern als Feind bezeichnet wird, den es zu bekämpfen gilt. Der Begriff „Feind“ ermöglicht die Entziehung der Würde der angefeindeten Spezies bis hin zur Entmenschlichung, die dem vulgären und rassistischen Vokabular den Boden bereitet. Hat der Feind die Möglichkeit, durch den Einsatz von Geld, das in den Augen der gegnerischen „Fans“ unrechtmäßig erworben oder eingesetzt wird, werden die entsprechenden Förderer auch zu Feinden erklärt und damit zum Freiwild, auf das die Jagd eröffnet werden darf.

Leider hat die Medien-Journaille diese Analyse nicht zustande gebracht – möglicherweise, weil es den Schaffenden dort auch einmal recht gut in den Kram passt, wenn ein sportlicher Wettbewerb mit einer martialischen Note verfeinert wird. Schlagzeilen, dass bei einem hohen Sieg der Gegner „versenkt“ oder „überrollt“ wird, sind noch harmlosere Varianten im Kampf um Auflagen und Klicks, im Zweifel wird der Gegner „zerlegt“ oder „abgeschossen“. Dass solch eine Terminologie aus Kriegsaktivitäten sich auf die Zuschauerränge verbreitet, ist demnach ebenso naheliegend wie schändlich.

Vielleicht müssen alle wieder daran erinnert werden, dass das Spiel „Fußball“ nichts mit „Krieg“ zu tun hat, und dass es nicht darum geht, einen Feind zu vernichten sondern nur darum, am Ende am besten mindestens ein Tor mehr erzielt zu haben als der Gegner. Das Spiel wird von Menschen gespielt – Menschen, die sich über das Spiel über die ganze Welt miteinander verbinden und erfreuen, um ihrem Spaß am Spiel grenzenlos Ausdruck zu verleihen.

Arnd Zeigler sagte in seiner Sendung: „Kein Mensch hat es verdient, beleidigt zu werden!“ – und er meinte damit eben alle Menschen, und nicht nur die Reichen, Schönen, Weißen oder Kaukasischen – er meinte ausdrücklich alle. Und damit hatte er den übrigen Schaffenden in den Medien einiges voraus.

In diesem Sinne:

Gute Nacht

Detlev Tong

1 thought on “[Ligen-Schaften 19/20] – Spieltag 24

  1. Treffender Kommentar zum Spieltagsgeschehen, Detl! Zwei Dinge sind mir am Samstag aufgefallen:
    Erstens hat Herr Rummenigge, nachdem nun erstmals „seine“ Bayern-Konsorten im Fokus standen, reflexartig sofort eine Reaktion der gesamten Liga, des DFB und der DFL gefordert. Diese Idee hatte er bisher noch nie.
    Zweitens konnte man tatsächlich erstmals von Vereinsverantwortlichen hören, dass diese Fans nichts ins Stadion gehören – auch das ist in meiner Wahrnehmung neu, dass ausdrücklich ein Fernbleiben dieser sog. Fans erwogen wird. Ich frage mich angesichts der Verhaltensweisen in Stadien (mir reicht das, was ich über TV höre und sehe…), warum nicht JEDER Verein DEUTLICH verlautbart: „EUCH Idioten wollen wir NICHT im Stadion sehen!!“ – Das wäre in meinen Augen eine deutliche Ansage. Genau das hört man, wenn überhaupt, nur durch die Blume. Ich wundere mich, warum man diese Aussage so vehement scheut. Es scheint hier um Geld zu gehen…

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